„And the Oscar goes to …“
Der Bund Deutscher Staudengärtner kürte die Gattung Achillea zur Staude des Jahres 2021 (www.staude-des-jahres.de). Herzlichen Glückwunsch, ihr Schafgarben dieser Welt! Die Gattung erhielt ihren Namen von Achilles, dem tapferen Krieger, nachdem er seine Kriegsverletzungen mit Schafgarbe behandelte. „Aber Moment mal. Was, wer? Stopp!“, würde meine Freundin jetzt sagen, „Nochmal von vorne. Was ist denn eine Staude?“
Guter Einwand! Denn eine Staude ist nicht das was der Gemeine Alfelder unter „Sta-ern“, also „Hullersta-ern“, „Schleyersta-ern“ oder „Hoslnusssta-ern“ versteht. Nein, das sind botanisch gesehen Gehölze. Und Stauden, das sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Anders als zum Beispiel einjährige Pflanzen, haben sie ihren Lebenszyklus nicht nach einer Vegetationsperiode vollendet. Sie können mehrere Jahre leben und das tun sie, indem sie sich während der kalten Wintermonate quasi in das Erdreich zurückziehen. Dabei ziehen sie ihre Lebenssäfte von allen oberirdischen Pflanzenteilen ab und stecken diese in die Wurzeln oder andere Speicherorgane. Im Sommer treiben Sie erneut aus und begeistern uns mit ihrer Schönheit, sei es im eigenen Garten als Zierstaude oder auf weiter Flur als wilde Arten. Manche Stauden bleiben auch im Winter grün. Der Vielfalt unter den Stauden sind keine Grenzen gesetzt. Und deshalb kürt der Bund Deutscher Staudengärtner seit 2001 jedes Jahr die Staude des Jahres, um uns diese Arten- und Sortenvielfalt näher zu bringen.
Eine sehr bekannte Vertreterin der Gattung Achillea, welche auch bei uns sehr häufig zu finden ist, ist die Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium). Der Korbblütler blüht von Juni bis Oktober und fühlt sich auf Wiesen, Weiden, Halbtrockenrasen und Äckern am wohlsten. Man erkennt die aromatisch duftende Pflanze an ihren länglichen, bis auf den Mittelnerv fiederteiligen und 2 – 3 cm breiten Blättern. Die doldenartigen Blütenstände tragen weiße Farbe. Die Wiesen-Schafgarbe gilt als Heil- und Gewürzpflanze. Sie enthält viel Magensium, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide. Die getrockneten Blüten können bei Magen-Darm-Beschwerden als Tee zum Einsatz kommen und die jungen, noch zarten Blätter verfeinern im Frühjahr unsere Salate oder Kräuterbutter. Aber Vorsicht! Wer selbst sammeln geht, braucht ein paar Artenkenntnisse. Es gibt giftige oder phototoxische Arten, die der Schafgarbe auf den ersten Blick ähneln könnten. Pflücken und essen Sie nur, was sie auch wirklich eindeutig identifizieren können! Informieren sie sich im Vorfeld oder nehmen sie „Kenner“ mit auf Sammeltour.